In der Zusammenarbeit mit Menschen, in unseren nahen Beziehungen oder in der Familie, stoßen wir manchmal auf Situationen, in denen wir uns herausgefordert fühlen durch das Verhalten des anderen. Häufig reagieren wir in solchen herausfordernden Situationen in wiederkehrenden Mustern, die uns nicht einmal bewusst sind und in uns wie blinde Flecken existieren.
Um sich diesen unbewussten Anteilen zuzuwenden, kann es hilfreich sein, sich ein Feedback von einem Pferd zu holen. Pferde sind Fluchttiere und verfügen über eine ausgeprägte Sensibilität. Ein Pferd kommuniziert immer direkt und gibt dem Menschen eine Rückmeldung über seine Lebensweise. Anteile, die selbstzerstörerisch sind, bleiben dem Pferd nicht verborgen, da es alles, was nicht lebensbejahend ist, als Bedrohung für seine Existenz wahrnimmt. Sind wir offen für diese Rückmeldungen, erfahren wir wie wir mit anderen in Beziehung gehen oder wie wir z.B. mit uns selbst umgehen. Um an diesen Informationen zu wachsen, braucht es eine Art geistige Disziplin. Legen wir unseren Fokus auf das Entwickeln einer solchen Disziplin, werden wir reich entlohnt, denn so können wir wieder in Verbindung mit uns und unseren Mitmenschen kommen.
So können wir bspw. lernen, gesunde Beziehungen zu führen, unsere Kinder zu lenken, ohne einen Schaden anzurichten und ohne ihnen zu viel Verantwortung zuzumuten.
Auf diesem Weg kommen wir uns selbst und den Prägungen unserer Kindheit und unseren anerzogenen Werten näher. Um einen Zugang zu diesen Themen zu bekommen, müssen wir uns dem Unbewussten zuwenden. Unsere Körpersprache erzählt dem Pferd, wie wir uns in unserem Leben eingerichtet haben.
Pferde sind ihrer Psychologie nach, wie kleine Kinder. Sie Fragen immer wieder erneut die gleichen Fragen. Das bringt Menschen manchmal mit Gefühlen in Kontakt, die sie lieber nicht fühlen möchten – Ärger, Wut, Ohnmacht, Hilflosigkeit.
Fragen, die ähnlich wie bei Kindern eine Rolle spielen, sind: Bist du wirklich ganz anwesend? Kann ich mich auf dich verlassen? Bist Du so kompetent und sicher, dass du mich leiten kannst? Kann ich dich verunsichern, wenn ich bestimmt Verhaltensweisen zeige? Alle Methoden, die angewandt werden, um beim Gegenüber ein Verhalten zu veranlassen und die nicht gewaltfrei sind (hierzu zählen auch Manipulation, Erpressung, ständiges Gewährenlassen), führen auf Dauer zu sehr traurigen Beziehungen.
Um mit seinem Gegenüber wirklich in Kontakt zu kommen, ist es eine Voraussetzung ihn in seinem Wesen erkannt zu haben. Hier geht es nicht um unsere Bewertungen. Erkennen bedeutet, ihn als Person – in seine Komplexität, vor dem Hintergrund seiner Geschichte zu erfassen und ich seiner Projektionen bewusst zu werden. Alles, was ich über mein Gegenüber denke, existiert in meinem Kopf, muss aber nicht der Realität entsprechen.
Verfolgen wir aufrichtige und ehrliche Motive den anderen gegenüber, werden wir ihn damit gewinnen. Ungeachtet, ob es sich um einen Menschen oder ein Tier handelt, denn sie werden immer wahrnehmen, dass wir nicht unterdrücken wollen, sondern fördern. So werden wir zu einem Mentor, der in seinem fördernden Wesen erkannt wird und von dem aufgrund dessen keine Gefahr ausgeht und dessen Nähe gesucht wird.
Somit wurzelt in der tiergestützten Arbeit die Chance, einen Zugang zu unseren verborgenen Bedürfnissen und unserem Gefühl von Mangel zu bekommen und unsere Ängste zu erkennen. Wodurch man schließlich wieder mehr Lebensqualität erlangen und mehr Lebendigkeit in seinen Beziehungen zu fühlen kann.
© 2025 Daniela Markwitz. Alle Rechte vorbehalten.
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